„Lu Suiddatu“ – Die verborgenen Schätze der Gallura

 

Unter den Legenden und dem Aberglauben der Gallura gibt es diejenige über „Lu Suiddatu“, einen verborgenen Schatz aus wertvollen Goldmünzen.

 

 

Aber wie findet man diesen Schatz? Diejenigen, die sich auf die Suche nach dem verborgenen Schatz machen, der zumeist wie eine Truhe, ein Kupfer- oder Steinguttopf beschrieben wird, müssen von zwei weiteren Personen begleitet werden. Eine Person übernimmt die Aufgabe, „lu libru di lu cumandu“ zu lesen. Die beiden anderen Personen sind für das Graben zuständig. Das Ritual darf nicht vor Mitternacht beginnen und muss mit dem dritten Hahnenschrei enden. An einem bestimmten Punkt des Rituals können „di li spirienzi mali“, böse Geister in Gestalt von Dämonen oder furchterregenden Tieren erscheinen, und wenn einer der Suchenden in Panik gerät, müssen alle drei das Vorhaben aufgeben.

 

 

In einigen anderen Gebieten der Gallura wird ganz anders verfahren. Zunächst muss man die Stelle ausfindig machen, an der sich aller Voraussicht nach ein Schatz befindet. Von Mitternacht bis ein Uhr muss der Ort eingegrenzt werden, indem man einen Kreis auf dem Boden zeichnet. Die erfahrenste Person, d.h. der Leser des Buches der Befehle, muss darauf achten, die beiden Zeugen zu warnen, dass, falls einer der Beteiligten vor Schreck bewusstlos wird, er sofort aus dem Kreis gezogen werden muss, um den Tod zu vermeiden.

 

 

. Das Ritual klappt nicht immer gleich beim ersten Mal, so dass es mehrere Nächte wiederholt werden muss, bis der Wächter sich zeigt.